Initiative Together for Sustainability |
Die Chemieunternehmen BASF, Bayer, Evonik Industires, Henkel, Lanxess und Solvay haben eine gemeinsame Initiative gegründet, um die Nachhaltigkeit in der Lieferkette zu verbessern. Ziel von "Together for Sustainability" ist die Entwicklung und Umsetzung eines globalen Programms zur verantwortungsvollen Beschaffung von Gütern und Dienstleistungen und der Verbesserung der ökologischen und sozialen Standards bei Lieferanten. Die Nachhaltigkeit von Lieferanten soll demnach durch eine unabhängige Kommission beurteilt werden. Als Partner wurde EcoVadis ausgewählt, eine in Paris ansässige Ratingagentur für nachhaltiges Beschaffungsmanagement.
Daneben will die Gruppe mit weiteren Prüfgesellschaften zusammenarbeiten. Kriterien sind Umwelt, Gesundheit, Sicherheit, Arbeits- und Menschenrechte sowie Themen der ethischen Unternehmensführung, die auch vor Ort geprüft werden können. Das klingt zunächst nach einem lobenswerten Ansatz, doch fragt sich der geneigte Leser, welche Ziele die Chemieunternehmen abgesehen von dem Nachhaltigkeitsaspekt verfolgen. Nun, betrachtet man die bestehenden Supply Chains dieser Unternehmen etwas genauer wird schnell klar, dass diese eine unheimliche Komplexität aufweisen. Von einer Lieferkette kann hier nicht mehr die Rede sein, als vielmehr von einem gigantischen Netzwerk aus Zulieferern und Subunternehmen. Doch die Mitgliedsunternehmen haben erkannt, dass sie häufig von ein und denselben Lieferanten Rohmaterial beziehen. Und jedes Unternehmen beschäftigt Stäbe von Mitarbeitern, die sich um Lieferantenmanagement, strategischen Einkauf, Auditierung, Qualitätsmanagement, etc. kümmern. Da liegt der Gedanke auf der Hand, Standards für alle zu schaffen - und genau das soll geschehen.
Zukünftig soll ein Audit für alle Beteiligten Gültigkeit besitzen. Führt BASF ein erfolgreiches Audit mit einem Zulieferer aus, hat dieser automatisch die Auditierung bei den anderen Chemieunternehmen bestanden. Die Ergebnisse des Reports werden dann unter den Mitgliedern der Initiative geteilt. Gesteuert wird das ganze von den Chief Purchasing Officers der Mitgliedsunternehmen. Die Begleitung durch externe Kartellrechtsanwälte stellt sicher, dass keine Konflikte mit wettbewerbsrechtlichen Aspekten stattfinden. Die Unternehmen nutzen den Grundgedanken des Supply Chain Managements und schaffen mehr Transparenz entlang der Lieferkette - genau so wird SCM schneller als Usain Bolt.
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