Die Digitalisierung der Supply Chain kommt beim Kunden an

Fast könnte man sagen: Endlich ist es soweit. Seit Jahren schreitet die Digitalisierung entlang der Supply Chain voran. Kundenbedarfe und Bestellungen werden schon lange auf dem elektronischen Weg übertragen. Ganze Lieferketten sind quasi online abgebildet und versuchen möglichst schnell auf Kundenbedarfe zu reagieren, um auch jede Nachfrageschwankung auszugleichen. Leider funktioniert das noch nicht in dem Ausmaß wie wir Logistiker uns das wünschen, jedoch arbeitet eine ganze Branche daran Forecasts valider zu gestalten. Nun frage ich mich allerdings schon lange, warum diese zunehmende Digitalisierung nicht beim Endkunden ankommt. Der muss immer noch mit Bargeld beim Bäcker bezahlen und braucht einen ausgedruckten Fahrschein der Deutschen Bahn. Nun ist Besserung in Sicht...

Bezahlen per QR-Code im Supermarkt

Das Zauberwort lautet NFC - Near Field Communication, zu deutsch Kurzstreckenfunk. Ein kleiner Chip soll zukünftig Smartphones befähigen digitale Bezahlungen durchzuführen. Die Anwendungsgebiete sind schier grenzenlos. Bezahlen an der Tankstelle, beim Bäcker, im Supermarkt - alles per Smartphone möglich. Dazu einfach das Handy in die Nähe der Kasse bringen, und schon tauschen die Chips die Kontodaten aus. Natürlich können zukünftig auch wichtige persönliche Dokumente wie Reisepass, Personalausweis und Kreditkarte lediglich in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden. Über einen Fingerabdruckscan kann der rechtmäßige Besitzer identifiziert werden. Einige Smartphones besitzen die Technologie hierfür bereits. Ein weiteres Anwendungsgebiet ist das Car Sharing, wie zum Beispiel der Car2Go Service von Daimler. Über eine Smartphone App wird das nächste frei verfügbare Auto lokalisiert, und kann direkt reserviert werden. Aufschließen sowie Starten des Autos ermöglicht ebenfalls der digitale Begleiter, ebenso wie die Bezahlung am Ende der Fahrt. Die Brieftasche könnte bald der Vergangenheit angehören.

Eine weitere Technologie, die seit Anfang November in vielen deutschen Rewe-Filialen verfügbar ist, ermöglicht das Bezahlen mittels Smartphone durch Abfotografieren eines QR-Codes auf dem Kassendisplay. Der App-Anbieter Yapital, der zur Otto-Gruppe gehört, arbeitet auch mit Edeka, Netto und Sport Scheck zusammen, um Kunden die Bezahlung per QR-Code zu ermöglichen. Ich bin gespannt, ob die Rewe-Filiale neben meiner Arbeitsstelle dieses Bezahlsystem schon installiert hat - morgen werde ich es ausprobieren.