Nebenstehende Abbildung zeigt es deutlich - jede Jeans legt einen langen Weg zurück, bis sie in unseren Kleiderschrank gelangt. Das Bild lässt verständlich werden, warum in den vergangenen Jahren der Güterverkehr stetig schneller gewachsen ist als das Weltsozialprodukt. Viele Menschen werden mit dem Begriff der Globalisierung die einfache Vorstellung eines Imports von preiswerten Produkten aus Niedriglohnländern verbinden. Das entspricht jedoch nur der halben Wahrheit, da zwischen Herstellung und Vertrieb oft ein mehrfaches Hin- und Herwandern von Vor- und Zwischenprodukten zwischen verschiedenen Ländern steht, die jeweils für einen Teil der Wertschöpfung besonders spezialisiert sind.
Der Weg einer Jeans führt über viele Ländergrenzen |
Auf diese Weise haben viele Produkte - ohne dass es der Verbraucher bemerkt - schon eine sehr lange Wanderschaft hinter sich wenn sie aus dem Verkaufsregal in unsere Hände gelangen. Wenn also ein einfaches Produkt wie eine Jeans bereits mehrere zehntausend Kilometer gereist ist und dabei mehr als zehn mal eine Ländergrenze passiert hat, dämmert auch dem logistischen Laien, dass das eine Kostenminimierung zu Lastern der Umwelt gleichkommt. Man muss kein radikaler Umweltschützer sein, um sich vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um die Notwendigkeit der Reduktion von Schadstoffemissionen spontan zu fragen, wie lange wir uns das noch leisten können.
Die gute Nachricht dabei ist, dass die Globalisierung zwar nicht als Ganzes geplant und gesteuert werden kann, aber dennoch beeinflussbar bleibt. Grundlegende Veränderungen setzen einen langanhaltenden Prozess und eine ausreichend grosse Zahl an Teilnehmern voraus, aber eine "bessere" Globalisierung ist durchaus möglich.
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