SCM: Schneller sein als Usain Bolt |
Seit Jahrzehnten ist das Supply Chain Management in aller Munde - ebenso wie die unbestrittenen Potentiale dieses Ansatzes. Ein sportlicher Vergleich, der mir letzte Woche ins Auge gefallen ist, führt deutlich vor Augen, was eine unternehmensübergreifende Zusammenarbeit bringt. Jeder von uns kennt den schnellsten Mann über die 100 Meter - Usain Bolt. Sein Weltrekord liegt bei 9,58 Sekunden. Nun träumt jedes Unternehmen von weltmeisterlichen Prozessen, doch vergessen die meisten, dass viele einzelne Topsprinter kein Top-Ergebnis liefern müssen - wie auch beim Sport. Der Weltrekord der 4x100m Staffel der Herren liegt nämlich nicht bei 38,82 Sekunden, was viermal der Zeit von Usain Bolt entspricht, sondern lediglich bei 36,84 Sekunden. Das liegt ganz einfach daran, dass der nachfolgende Läufer bereits startet, bevor sein Teamkollege bei ihm eintrifft. Genauso muss man sich ein gut funktionierendes Supply Chain Management vorstellen. Die Innovation der Logistik liegt nicht in immer größeren Containerschiffen, schnelleren Verbindungen und stetig steigenden Transportleistungen. Die Innovation liegt in den Köpfen der Logistiker - und deren grösste Herausforderung ist der Transport dieser Ideen in die Köpfe der Entscheidungsträger unserer Wirtschaft. Erst dann kann dieser innovative Ansatz seine Strahlkraft entfalten.
Natürlich ist es erfreulich, dass immer mehr Unternehmen diesem Trend folgen. Jedoch haben viele Unternehmer den Gedanken des Supply Chain Managements immer noch nicht verstanden. Logistik wird häufig noch als notwendiges Übel wahrgenommen, das lediglich Kosten verursacht. Das traurige ist: Diese Einstellung führt nicht mal unternehmensintern zu weltmeisterlichen Logistikprozessen, sondern höchstens zu einer lahmen Ente.
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