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SuCess - Supply Chain Efficiency and Sustainability

Montag, 11. November 2013

Jute statt Plastik - Die EU erwägt ein Verbot der Plastiktüte

Plastiktüten am deutschen Strand
Vergangene Woche tauchte die Meldung in den deutschen Medien auf. Die EU will den Verbrauch der Plastiktüte deutlich einschränken, um auf die zunehmende Verschmutzung der Meere zu reagieren. Jedes Mitgliedsland muss hierzu allerdings gesondert aktiv werden, da eine EU-weite Richtlinie zu Verpackungsordnungen nicht existiert. Der Vorschlag der EU sieht vor, dass entweder eine Steuer auf den Verkauf der Plastiktüte erhoben wird, oder dass jedes EU-Land gar ein Verbot der Tüte durchsetzen kann.


Natürlich klingt der Vorschlag erst mal sinnvoll, Plastiktüten sind das Symbol schlechthin für unsere Wegwerfgesellschaft. In aller Regel wird die Tüte nur wenige Minuten gebraucht, dafür aber über Hundert Jahre alt bis sie endlich verrottet. Häufig landet die Tüte in den Weltmeeren und treibt dort in riesigen Strudeln jahrelang umher. Der aktuell grösste "Schwarm" findet sich im Pazifik und hat sage und schreibe bereits die Ausmaße von Indien erreicht. Interessant ist, dass der Verbrauch in der EU stark unterschiedlich ist. So haben einige Länder bereits enorme Fortschritte erzielt. Beispielsweise werden in Irland oder Dänemark pro Einwohner lediglich etwa 10 Tüten jährlich verbraucht. Durch eine entsprechende Tütensteuer konnte der Verbrauch um 80 Prozent gesenkt werden. In Ländern wie Polen, Ungarn oder der Slowakei werden dagegen pro Jahr mehr als 400 Tüten je Einwohner in Umlauf gebracht. Deutschland liegt hingegen noch im Mittelfeld - mit 70 Plastiktüten pro Kopf. 

Zudem stellen die Tüten eine hohe Belastung für die Umwelt dar. Unter hohem Energieaufwand werden diese aus Erdöl hergestellt, also einer Ressource dessen Reserven auch nicht endlos sind. Und häufig landen kleine Partikel dieser Tüten letztlich in den Mägen von Land- und Meerestieren. Die EU schätzt, dass 94 Prozent aller Vögel in der Nordsee Plastik fressen - kein Wunder, bei dem Angebot. Nun will ich die Plastiktüte jedoch nicht gänzlich schlecht reden, zumal ja auch diese Tüte mehrfach verwendet werden kann, ebenso wie die Papiertüte. Auch das würde den Verbrauch drastisch reduzieren und zu einem geringeren Ressourcenverbrauch beitragen. Ich hoffe nur auf eine möglichst unbürokratische Lösung, hier hat die EU nämlich noch deutlichen Nachholbedarf. 

2 Kommentare:

  1. Wir sollten nur noch Tüten mit dem Symbol des "Blauen Engels" kaufen.

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    1. Die Idee ist ganz klar die richtige Antwort. Ich denke hier sollten auch die Einzelhändler von sich aus unterstützen, indem Plastiktüten überhaupt nicht mehr angeboten werden. Das wird meiner Meinung nach aber ohne einen entsprechenden Preisanstieg schwer machbar sein. Kunststoffe sind einfach noch zu billig, als dass die Papiertüte eine wirkliche Alternative für die Verbraucher darstellt.

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