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SuCess - Supply Chain Efficiency and Sustainability

Sonntag, 20. Oktober 2013

Über den Versuch die Welt zu retten - Teil 4: EEG-Umlage

Erneuerbare Energien und deren Anteil an der Stromerzeugung 2011
Nun ist es soweit, Teil 4 meiner umweltpolitischen Serie folgt. Wie bereits angekündigt ist das heutige Thema die EEG-Umlage. 2004 verabschiedete die damalige Bundesregierung aus SPD und Grünen das Erneuerbare-Energien-Gesetz, kurz EEG. Dieses Gesetz sollte den Ausbau der erneuerbaren Energien unterstützen. Wer sich eine Photovoltaikanlage auf Dach setzte, durfte den selbsterzeugten Strom für die nächsten 20 Jahre ins Stromnetz einspeisen und sich über eine garantierte Subvention freuen. Zu Beginn der EEG-Umlage lag der Fördersatz bei 57,4 Cent je Kilowattstunde, etwa 1000 Prozent mehr als damals in der Strombranche üblich. Somit also ein grandioses Geschäft für Investoren. 

Natürlich kennt jeder die Geschichte der Photovoltaikbranche während der letzten zehn Jahre. Nach einem kometenhaften Aufstieg entstand vor knapp zwei Jahren die große Ernüchterung. Massive Überkapazitäten bei Herstellern von Solarmodulen, Billigkonkurrenz aus dem asiatischen Raum und die Schaffung eines künstlichen Marktes durch die EEG-Umlage kommt die deutsche Solarwirtschaft nun teuer zu stehen. Fast kein Monat vergeht, in dem nicht über die Insolvenz eines mittelständischen Solarunternehemns berichtet wird. Über die Hauptursachen lässt sich vortrefflich streiten, ich möchte jedoch gerne die Fakten zur Solarförderung mit meinen Lesern teilen. 

Nun hat die Solarbranche aus rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten einen besseren Ruf als sie tatsächlich ist. Im Vergleich zu Wasser- und Windkraftanlagen schneidet die Photovoltaik in Sachen Effizienz deutlich schlechter ab, erhält jedoch mit Abstand die meisten Subventionen. Allein 2011 wurde die Photovoltaik mit knapp acht Milliarden Euro subventioniert. Das entsprach 55 Prozent der Fördermittel aus dem EEG-Topf. Im Gegenzug lieferte die Solarenergie aber nur 20 Prozent der erneuerbaren Energie. Bei der Windenergie ist das Verhältnis gerade umgekehrt. Fürs gleiche Geld liefert der Wind also fünfmal mehr Strom als die Sonne. Bei Wasserkraftwerken ist die Relation zwischen Subvention und Stromerzeugung sogar sechsmal besser. Die EEG-Umlage wird also aus ökologischer und ökonomischer Sicht komplett falsch eingesetzt. 

A propos ökologische Sicht - das Ziel der erneuerbaren Energien war, zur Reduzierung der CO2-Emissionen beizutragen. Da die Photovoltaik jedoch nur relativ wenig Strom je Euro erzeugt, spart sie im Vergleich zu den anderen Technologien auch wenig CO2 ein. Die Münchner Forschungsstelle für Energiewirtschaft hat ausgerechnet, dass bei der Photovoltaik durchschnittliche Vermeidungskosten von 845 Euro je Tonne CO2 anfallen, bei Windanlagen jedoch nur 124 Euro. Es scheint, als habe die Politik auch hier auf das falsche Pferd gesetzt. Den Effekt spürt nun jeder Haushalt an seiner Stromrechnung. Aufgrund dieser Konstellation steigen die Stromkosten ab nächstem Jahr wieder überproportional stark an - der EEG-Umlage sei Dank.

Stark verwoben mit der EEG-Umlage ist eine weitere umweltpolitische Maßnahme, die in Teil 5 der Serie vorgestellt wird. Das nächste Mal geht es um den Emissionshandel.

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