Die aktuelle Tragödie in Bangladesch mit über 1.000 Opfern beim Einsturz einer Textilfabrik bringt die unmenschlichen Bedingungen, die in diesen Produktionshallen herrschen wieder in die Tagesthemen. Ebenso wie die nun unterzeichneten Absichtserklärungen einiger Modeketten zur Verbesserung der Arbeitsbedingungen in den Herstellerländern, darunter ZARA, Aldi oder Lidl. Eine stark verspätete Reaktion der Unternehmen, zumal die Zustände unter denen Tausende von Arbeitern täglich bis zu 15h an den Nähmaschinen verbringen, seit Jahren bekannt sind.
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Made in Bangladesh |
Den Gipfel der Ignoranz erklimmen wieder einmal amerikanische Unternehmen. Selbst die aktuelle Medienpräsenz über die Arbeitsbedingungen in Bangladesch konnte Walmart und GAP nicht dazu veranlassen, an einer Verbesserung der unmenschlichen Verhältnisse mitzuwirken. Jegliche Statements zu Corporate Social Responsibility erscheinen da selbst im Auge des neutralen Beobachters als reine Augenwischerei. Doch bereits seit Jahren befindet sich die gesamte Textilindustrie auf Abwegen. Wie sonst lassen sich in europäischen Handelsketten und Kaufhäusern exorbitante Preise für Kleidungsstücke erklären, die unter unwürdigsten Umständen zu gerade lächerlich niedrigen Kosten hergestellt werden. Wohin fließen die 80 Euro für ein Polo Shirt, das in Bangladesch Herstellkosten von 80 Cent verursacht. Sicherlich nicht in die Hände der Näherin, die diese im Akkord über die Nähmaschine jagt. Immer noch leben in Bangladesch über die Hälfte der Bevölkerung von weniger als einem Euro pro Tag - von sozialer Verantwortung seitens der Textilindustrie keine Spur.
Soll der Verbraucher nun deshalb den Kopf in den Sand stecken oder gar nackt durch die Gegend laufen...eher nicht. Vielmehr sollte er die Augen weit geöffnet halten und etwas kritischer am Samstag Nachmittag durch die Einkaufszone bummeln. Nike hat es in den Neunzigern vorgemacht, wie ein Unternehmen in kürzester Zeit sein Image ramponieren kann. In diesen Tagen schließen sich Walmart und GAP an.
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