Aktuelle logistische Trends beleuchtete die ZEIT im Gespräch mit dem Institutsleiter für Transportlogistik der Uni Dortmund, Prof. Uwe Clausen. Im Fokus standen nachhaltige Logistiklösungen wie die Elektromobilität, sowie die Konsequenzen des Onlinehandels auf den Güterverkehr.
ZEIT: Kann die Elektromobilität nach heutigem Stand eine Lösung für eine nachhaltige Logistik sein?
Clausen: Das kann man nicht so einfach beantworten. Der elektrische Antrieb ist im Hinblick auf den CO2-Ausstoss nicht generell den anderen Antrieben überlegen. Das hängt vom Energiemix des eingesetzten Stroms ab. Ich halte die Elektromobilität für eine sehr wichtige Forschungsaufgabe, aber die Technik muss noch beweisen, dass sie wirklich überlegen ist. Für Fernstrecken habe ich erhebliche Zweifel. Aber im regionalen Verteilverkehr kann der elektrische Antrieb sinnvoll sein. Logistikdienstleister wie UPS oder Deutsche Post beteiligen sich an entsprechenden Feldversuchen. Die Unternehmen müssen aber die begrenzte Reichweite in ihrem Betriebskonzept und ihrem Tourenplan berücksichtigen.
ZEIT: Wäre die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle eine Alternative?
Clausen: Sicher keine kurzfristige. Die Brennstoffzelle ist noch eine Forschungs- und Entwicklungsaufgabe. Als Alternative zum Diesel sehe ich da eher Erdgas. Das ist zwar auch ein kohlenstoffhaltiger fossiler Brennstoff, aber er ist immer noch umweltfreundlicher als Diesel.
ZEIT: Wie lassen sich Fahrten vermeiden?
Clausen: Entscheidend ist zum einen, die Strukturen zu optimieren. Wo sind die wichtigen Verteil- und Umschlagzentren? Wie lassen sich Touren bündeln, und wie kombinieren wir die Laderaum- mit der Tourenplanung, um die Auslastung zu verbessern und so Fahrten zu vermeiden? Zum anderen stellt sich die Frage, wie viel an Vorleistungen man überhaupt aus der Ferne beziehen muss.
ZEIT: Das heisst Unternehmen und Konsumenten sollten lieber im regionalen Handel einkaufen als online Waren zu bestellen um nachhaltig zu handeln?
Clausen: Nicht unbedingt. Wenn Sie online Ware einkaufen und dafür auf ihren privaten Pkw verzichten, kann das auch ein Beitrag zur Umweltschonung sein. Aber wenn sie regionale Produkte einkaufen, dann hinreichend gebündelt, um unnötige Fahrten zu vermeiden. Wenn sie etwas bestellen, sollten sie sich fragen, ob sie den 24h Lieferservice tatsächlich brauchen oder ob ihnen nicht auch zwei oder drei Tage Lieferzeit ausreichen.
ZEIT: Warum sind die kurzen Lieferzeiten so problematisch?
Clausen: Sie verringern die Möglichkeiten, Waren zu grösseren Lieferungen zu bündeln und in besser ausgelasteten Lkw zu transportieren oder auf die Schiene zu verlagern. Damit will ich nicht der kompletten Entschleunigung das Wort reden, aber nicht alle Dinge benötigt man am nächsten Tag.
Zum vollständigen Interview auf ZEIT online geht es hier.
Elektromobilität und nachhaltige Logistik |
ZEIT: Wäre die mit Wasserstoff betriebene Brennstoffzelle eine Alternative?
Clausen: Sicher keine kurzfristige. Die Brennstoffzelle ist noch eine Forschungs- und Entwicklungsaufgabe. Als Alternative zum Diesel sehe ich da eher Erdgas. Das ist zwar auch ein kohlenstoffhaltiger fossiler Brennstoff, aber er ist immer noch umweltfreundlicher als Diesel.
ZEIT: Wie lassen sich Fahrten vermeiden?
Clausen: Entscheidend ist zum einen, die Strukturen zu optimieren. Wo sind die wichtigen Verteil- und Umschlagzentren? Wie lassen sich Touren bündeln, und wie kombinieren wir die Laderaum- mit der Tourenplanung, um die Auslastung zu verbessern und so Fahrten zu vermeiden? Zum anderen stellt sich die Frage, wie viel an Vorleistungen man überhaupt aus der Ferne beziehen muss.
ZEIT: Das heisst Unternehmen und Konsumenten sollten lieber im regionalen Handel einkaufen als online Waren zu bestellen um nachhaltig zu handeln?
Clausen: Nicht unbedingt. Wenn Sie online Ware einkaufen und dafür auf ihren privaten Pkw verzichten, kann das auch ein Beitrag zur Umweltschonung sein. Aber wenn sie regionale Produkte einkaufen, dann hinreichend gebündelt, um unnötige Fahrten zu vermeiden. Wenn sie etwas bestellen, sollten sie sich fragen, ob sie den 24h Lieferservice tatsächlich brauchen oder ob ihnen nicht auch zwei oder drei Tage Lieferzeit ausreichen.
ZEIT: Warum sind die kurzen Lieferzeiten so problematisch?
Clausen: Sie verringern die Möglichkeiten, Waren zu grösseren Lieferungen zu bündeln und in besser ausgelasteten Lkw zu transportieren oder auf die Schiene zu verlagern. Damit will ich nicht der kompletten Entschleunigung das Wort reden, aber nicht alle Dinge benötigt man am nächsten Tag.
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