Planbarkeit als Erfolgsfaktor für nachhaltigere Geschäftsmodelle? Ein auf den ersten Blick schwer nachzuvollziehender Gedanke, ähnlich dem Hinweis, dass Kunden zur Umwelterhaltung beitragen können, wenn sie sich mit schmaleren Sortimenten und einer längeren Lieferzeit zufrieden geben müssten. Immerhin zahlt der Kunde für die hohe Variantenvielfalt und die schnelle Lieferbarkeit einen angemessenen Preis. Wie also könnten Unternehmen ein eingeschränkteres Leistungsspektrum rechtfertigen?
Nachhaltiges Supply Chain Management |
Der Schlüssel zur Wiedergewinnung der Planbarkeit heißt schlichtweg Vereinfachung. Eine Reduzierung der Variantenvielfalt entlastet den Konsumenten (schließlich muss er im Kühlregal nicht mehr zwischen 52 verschiedenen Joghurtsorten wählen) und verhilft der Logistik nachhaltiger zu werden. Ein beeindruckendes Beispiel hierfür liefert bereits das HighTech-Unternehmen Hewlett Packard. In seiner Druckersparte verlängerte das Unternehmen seine Lieferzeit nach Europa bewusst von 10 Tagen auf 4-6 Wochen und halbierte die im Markt befindliche Anzahl an Produktvarianten. Ergebnis war eine massive Verbesserung der Prognostizierbarkeit von Bedarfen. "HP holte sich die Planbarkeit zurück." Die direkten Effekte auf die Supply Chain sind eine starke Entschleunigung, wodurch sich höhere Spielräume für ein Load Leveling, also der Zusammenfassung zeitlich versetzter Transporte, ergeben. Ebenso kann der Modal Split stärker nach ökologischen Gesichtspunkten gestaltet werden, z.B. durch den Umstieg von emissionsintensiver Luftfracht auf Bahn und Schiff.
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