SuCess - Supply Chain Efficiency and Sustainability zeigt die Zukunft der Logistik. Globales, effizientes und nachhaltiges Supply Chain Management bietet für Industrie und Handel ein enormes Wettbewerbspotential, das es zu erschließen gilt. Der Blog SuCess beschreibt neueste Entwicklungen und Trends im spannenden Umfeld des Supply Chain Managements und stellt Best Practices der erfolgreichsten Unternehmen vor.

SuCess - Supply Chain Efficiency and Sustainability

Dienstag, 21. Februar 2012

Design for environment im Lackierprozess von BMW

Etwa zwei Drittel der produktbezogenen Herstellkosten werden bereits in der Entwicklungsphase eines Produktes festgelegt. Nahezu identisch verhält es sich mit den Umweltbelastungen, die durch dieses Produkt entstehen. Der gewählte Werkstoff, sowie die benötigten Verarbeitungsmaschinen haben direkten Einfluss auf die Umweltverträglichkeit des Konsumgutes. Das Design for Environment stellt eine Methode dar, die Umweltauswirkungen eines Produktes durch Anwendung spezieller Design-Kriterien in der Konstruktionsphase zu reduzieren. Solche Kriterien können z.B. eine hohe Energieeffizienz während der Herstellung, oder die Verwendung ökologisch unbedenklicher Rohstoffe sein.


Karosserie-Lackieranlage bei BMW
Ein Beispiel aus der Automobilindustrie verdeutlicht das Umweltschutzpotential dieses Instruments bei gezielter Zusammenarbeit von Hersteller und Lieferant. Beim Autohersteller BMW entstehen ca. 80% der schädlichen Emissionen bei der Lackierung von Karosserien. Grund hierfür ist, dass nicht alle versprühten Lackpigmente auch tatsächlich auf der Karosse haften bleiben und durch die Umgebungsluft weitertransportiert werden. Darüberhinaus besteht eine klassische Lackierung in der Regel aus sechs unterschiedlichen Schichten, die zum Teil flüchtige organische Komponenten enthalten und gesundheitsschädliche Reaktionen hervorrufen können. Zur Gewährleistung der Arbeitssicherheit wäre BMW aus Sorge um die Gesundheit seiner Mitarbeiter dazu verpflichtet, Reinigungs- und Filtertechnologien in den Lackierprozess zu integrieren und schädliche Bestandteile zu entfernen. Diese End of Pipe-Technologien stellen jedoch aus ökologischer und wirtschaftlicher Sicht eine suboptimale Lösung dar, da die Filterung der Schadstoffe weder eine technologisch einfache noch kostengünstige Lösung darstellt.

Die Integration des Zulieferers für Lacke und Beschichtungen in den DfE-Prozess bei BMW ermöglichte dagegen den Aufbau einer Entwicklungskooperation zur Herstellung ungefährlicher Lacke. Das vonseiten des Zulieferers eingebrachte Know-How in den Entwicklungsprozess erlaubte dem Automobilhersteller nach relativ kurzer Zeit den Einsatz von wasserbasierten Lacken ohne flüchtige Bestandteile. Eine wirtschaftliche und nachhaltige Lösung - ganz im Sinne von SuCess.

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